3 Monate Bolivien 

Noch genau kann ich mich an den Moment erinnern, in dem ich ins Flugzeug in das Abenteuer stieg. 

Das war heute vor genau drei Monaten. Die letzten drei Monate sind vergangen wie im Flug. Die Eindrücke aus den 3 Monaten könnt ihr hier nachlesen:

Das WG-Leben:

Mittlerweile kann ich nicht mehr mitzählen wie oft ich nach diesem Thema gefragt wurde. Wie einige wissen, leben wir hier eigentlich mit 9 Personen in der untersten  Etage des ehemaligen Hostels. Oben lebt eine Familie. Jedoch haben wir noch Selbstzahler hier. Die Zahl schwangt zwischen 3-5 Personen. Momentan leben wir zu 13 in der WG. Klingt im ersten Moment viel, jedoch ist es schön, gemeinsam mit so vielen Leuten unter einem Dach zuleben. Es ist auch ein sehr ungewohntes Gefühl, niemanden um sich herum zuhaben.Unsere Zimmer teilen wir uns zu zweit oder auch zu dritt. Wir sind gut durchmischt, dass heißt wir sind 8 Mädels und 5 Jungs.Der Haushalt lässt sich durch einen Putzplan gut meistern. Aber klar, viele Menschen – viel Arbeit. Für sein Zimmer ist jeder selbst verantwortlich&die Küche wird gemeinsam erledigt. Einkaufen gehen die, die Zeit haben. Meistens immer die selben Personen..Das Einkaufen gestaltet sich so, das wir mit unserer Bring-App (ein digitaler Kühlschrank auf den jeder aus der WG zugreifen kann, wenn auffällt das etwas fehlt), einem Rucksack auf dem Rücken und zwei Taschen losziehen. Wir wohnen direkt in der Straße vom Mercado Campensino, der größte Markt in Sucre. Somit haben wir keinen langen Weg. Allerdings leben wir ganz oben auf dem Berg, dass heißt, wir müssen den schweren Einkauf  den ganzen Berg nach oben tragen.

Das kann ziemlich schwer sein, denn für so viele Personen ist es günstiger in großen  Mengen einzukaufen. 5 Liter Öl, 1 Arroba (12kg) Zwiebeln pro Monat, 12 Kilo Haferflocken und ebenso Nudeln und Reis. Obst und Gemüse kaufen wir immer frisch, sowie unzählige Liter Milch. Bananen werden fast täglich nachgekauft, da sie hier um einiges besser schmecken. Soviel zum WG-Leben.

Der Alltag: 

Mein Alltag gestaltet sich nicht sonderlich spannend. Gegen 7:30 stehe ich auf, richte mich, frühstücke und gehe gegen 8:45 aus dem Haus. Mein Arbeitsweg sind 5 Minuten. Gegen 8:50 komme ich bei der Arbeit an und bin meist noch die Erste, obwohl Arbeitsbeginn um 8:30 ist. Pünktlichkeit ist hier nicht so hoch im Kurs.

Dann packen wir alles zusammen, fahren an den Ort und kommen gegen 12/12:30 wieder zurück. Dann habe ich Mittagspause bis ca.14:45 und dann geht’s weiter bis 18:30/19:00.

Zwischen der Pause wird entweder eingekauft oder gekocht. Abends kochen wir gemeinsam für alle und Essen auch gemeinsam.

Die Arbeit:

Was soll ich sagen?! Ich habe mit Abstand das  Projekt bekommen. Die Arbeit an sich ist immer noch sehr schön und erfüllend. Die Kinder kommen in einer Schar angerannt unf begrüßen einen mit Umarmungen und Küssen. Danach wird ausgiebig gespielt und geplaudert  bis wir wieder gehen müssen.

Das Wetter:

Auch eine sehr häufig gestellte Frage ist das Wetter hier. Während in Deutschland der Herbst Einzug gefunden hat, kommt bei uns der Sommer näher. Anfang August war es wirklich kalt. Nachts zumindest. Tagsüber ging es mit einer langen Jeans, T-Shirt und dünner Jacke. Zwiebellook ist hier das Beste! 

Mittlerweile ist sehr warm. Kurze Hosen und Shirts. Sicherlich nicht so warm wie in Santa Cruz, dennoch reicht es.

Jedoch beginnt mit dem Sommer auch die Regenzeit. Einmal haben wir das Spektakel schon miterlebt: Halleluja, das kann witzig werden😂 

Binnen 5 Minuten stand die Straße unter Wasser, ich war durchnässt und man dachte die Welt geht unter. 

Ansonsten haben wir überwiegend Sonne, blauer Himmel, Wärme und 25°.

Der Strom und das Wasser:

Zwei gute und treue Begleiter in Deutschland. Fließend warmes Wasser auf Knopfdruck und  Strom sofort aus der Steckdose.

Momentan haben wir seit 5 Tagen nur kaltes Wasser. Einige Tage in den drei Monaten mal gar keins. Strom ist ab und an auch schon entfallen.

Aber das ist kein Problem. Nervig aber man kann nichts an den Situationen ändern. Gehört dazu und muss man mal mitgemacht haben. Zudem lernt man das Selbstverständige mehr zu schätzen.

In den nächsten Tagen werde ich eine kleine Bilderreihe erstellen, sofern das Wlan mitspielt und gebe euch einen kleinen Einblick in unsere Wohnsituation und das Leben hier.

Bis dann,

Hannah


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